Feierliche Einweihung des Lernzauns an der Grundschule

Schnürsenkel binden, die Uhrzeit ablesen, Buchstaben schreiben, rechnen, all das will gelernt und geübt werden, am besten spielerisch und ganz nebenbei. Die AG „Wilde 13“, bestehend aus Schüler*innen der Primarstufe, konzipierte und baute einen Lernzaun für den Schulhof, der Sichtschutz während des Unterrichts sowie Spiel- und Lernfläche für die Pausenzeiten bietet.

Ein Jahr lang arbeitete die Gruppe im Rahmen der wöchentlich stattfindenden AG daran, die unterschiedlichen baulichen Elemente zu planen und Inhalte für den Lernzaun zu sammeln, zu ordnen und zu entwickeln. Im Anschluss wurden die Arbeitsmaterialien organisiert, um den Bau des Lernzauns zu ermöglichen. Die selbst entworfenen Mosaike wurden gelegt und die 4. Klassen schnitzen nach den von den AG-Kindern entworfenen Vorlagen in einem Workshop Buchstaben, Zahlen und Motive.

Mit Hilfe von ihren drei Begleiterinnen, Rektorin Andrea Czernoch, päd aktiv-Leiterin Kristina Messmer und Holzbildhauerin Moni Graf, Mitarbeiterin von Die Werkstatt-Spielart-Heidelberg eG realisierten die Schüler*innen die Gestaltung des Projekts und setzten ihre kreativen Ideen baulich um. Die Finanzierung konnte u.a. durch Unterstützung des Landesprogramms „Lernen mit Rückenwind“ gestemmt werden.

Die Einweihung des Lernzauns wurde mit einem schönen Frühstück für alle am Projekt Beteiligten in der Forscherwerkstatt eingeleitet. Im Anschluss schnitten die Kinder gemeinsam feierlich ein Band zur Eröffnung durch.

Stolz berichtet Andrea Czernoch über den Arbeitsprozess der Gruppe. In einem Brainstorming hatten die Kinder zu Beginn des Projektes darüber nachgedacht, wie man das Schulgelände verschönern könnte. Beim Fußballspielen auf dem schnell niedergetretenen Rasen entstanden nämlich schmutzige Schuhe, der Schlamm an den Schuhsohlen wurde oft ins Schulgebäude hineingetragen. Auch flogen die Bälle immer wieder ungehindert gegen die tiefer liegenden Fenster der Klassenzimmer. Und die Ablenkung beim Lernen durch spielende Klassen wurde in den Zimmern des Erdgeschosses gerne angenommen. Die Kinder dachten zunächst über Kletterwände nach, um die Klassenzimmer abzuschirmen und das Gelände anders zu nutzen, doch das stellte sich an der anvisierten Stelle aus Unfallschutzgründen als nicht umsetzbar heraus. So kamen nach und nach Vorschläge zusammen, die zur Gestaltung des jetzigen Lernzauns führten. „Wir sind bereit, zu arbeiten“, erklärt Andrea Czernoch. „Jetzt sammeln wir Ideen zur Weiterentwicklung des Geländes.“ Es steht im Raum, das schöne Projekt mit Hilfe von Sponsoren fortzuführen und weitere Spielmöglichkeiten für die Kinder zu schaffen.

Wenn Sie ihr Wissen darüber auffrischen möchten, wie aus Kaulquappen und Larven heimische Frösche und Marienkäfer wachsen, dann sind Sie herzlich eingeladen, einen Blick auf Lerntafel Nummer 1 zu werfen. Man lernt nie aus.

Fotos und Text: 

Andrea Czernoch/ Iunia Ionescu