Ein Wettbewerb zur sprachlichen und politischen Bildung
Am 02. März fand an der IGH die Finalrunde des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ statt.

Regionalkoordinator Daniel Aoki organisiert seit 2019 den Wettbewerb im Rhein-Neckar-Odenwald-Kreis für insgesamt 13 Schulen.Ausbildung zur Projektlehrkraft hat.

Er plant den Regionalwettbewerb an der IGH, begleitet zu Fortbildungen und pflegt den Verbund im Rahmen von Treffen der Schulkoordinator*innen. Gerne kann man sich an ihn wenden, wenn man Interesse an einer
„Jugend debattiert“ ist zugleich Training im Unterricht und bundesweiter Wettbewerb. Beides trägt zur Meinungs- und Persönlichkeitsbildung bei. Es geht darum, kommunikative Fähigkeiten zu stärken, Sicherheit im Auftreten zu vermitteln und politische Urteilsbildung im Rahmen einer Unterrichtseinheit zu schulen. Das Training kann in einem der Fächer Deutsch, Gemeinschaftskunde oder Ethik stattfinden und wird von einer eigens dafür ausgebildeten Projektlehrkraft angeleitet. Die Fortbildung hierzu können Lehrer*innen jeden Herbst in Bad Wildbach absolvieren.

Als Bewertungskriterien im Wettbewerb zählen Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft, Zauberformel „SAGÜ“. Wichtig bleibt, um mit Spinoza zu sprechen: „Unwissenheit ist kein Argument.“ Es kommt also auf gut begründete Argumente und fundiertes Wissen genauso an wie auf den lebendigen Vortrag, die Fähigkeit zum Diskurs und die Redekunst.
Bei all dem gilt es, seine eigenen Grenzen zu überschreiten und besser zu werden als zuvor, so, dass jede*r Teilnehmer*in einen persönlichen Gewinn für sich erzielt, unabhängig davon, ob eine Weiterqualifizierung im Wettbewerb gelingt oder nicht.

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Seit zwanzig Jahren wächst die Anzahl der am Wettbewerb teilnehmenden Schulen. In Deutschland nehmen bis zu 200.000 Schüler*innen von 1.400 Schulen daran teil. Es debattieren Schüler*innen zweier Altersgruppen: Klassen 8-10 (G8) bzw. 8-11 (G9) und Jahrgangsstufen. Debattiert wird vom Schul- über den Regional- und Landeswettbewerb bis hin zum Bundeswettbewerb, bei dem die besten Debattant*innen aus ganz Deutschland in Berlin aufeinandertreffen. Mindestens vier Schüler*innen und zwei Juror*innen müssen sich finden, um eine Schule zu vertreten.

Die Debatten verlaufen nach einem präzise ablaufenden Schema in Delegationen von vier Schüler*innen: Jede*r Redner*in hält eine zweiminütige Eröffnungsrede, im Anschluss derer eine 12minütige freie Aussprache erfolgt. Schließlich darf jede*r der vier Teilnehmer*innen in einer Schlussrunde ein Statement formulieren, wofür eine letzte Minute pro Person zur Verfügung steht. In dieser Minute werden die besten und überzeugendsten Argumente für und gegen eine politische Maßnahme oder These prägnant zusammengefasst.

In diesem Jahr wurde an der IGH über die Frage debattiert: „Soll eine Obergrenze für den täglichen Wasserverbrauch pro Person eingeführt werden?“ Meistens werden aktuelle Themen mit politischem Gehalt erörtert, oft jedoch auch Themen mit Bezug zur Schule, zum Beispiel: „Soll an jeder Schule eine Schülerzeitung existieren?“ Ab der Regionalebene werden die Themen vorgegeben, um zu verhindern, dass sie sich wiederholen und dadurch ein Übungseffekt entstehen kann. Erst eine Woche vor Termin erfahren Schüler*innen das Thema und können sich darauf vorbereiten.

Am 31. März treffen alle Regionalsieger*innen im Plenarsaal des Landtags in Stuttgart zum Landeswettbewerb aufeinander. Jede Schule muss auch Juror*innen dorthin entsenden. Die ideale Jury besteht aus je einer Person aus Schüler-, Lehrer- und Elternschaft. Auch diese haben eine eintägige Ausbildung absolviert, die sie dazu befähigt, die Debatten zu begleiten und ihre Qualität zu beurteilen.

In der Vergangenheit gelang Schüler*innen der IGH eine Qualifikation für den Wettbewerb bis hin zur Landesebene. In diesem Jahr konnten sich im Regionalwettbewerb an der IGH folgende Schüler*innen durchsetzen: Jeanne Kasimirova (8b) und Amélie Heimpold (11c) vom Ursulinen-Gymnasium Mannheim, Julius Roman (8a) vom Hölderlin Gymnasium Heidelberg sowie Luise Fretz (10b) vom Geschwister-Scholl-Gymnasium Mannheim.
Die IGH gratuliert den Gewinner*innen und wünscht ihnen viel Erfolg in Stuttgart!

Text: Iunia Ionescu
Fotos: Daniel Aoki, Iunia Ionescu