Bauhütte 2023

Erneut kann man auf dem Schulhof handwerkliche und künstlerisch-gestalterische Elemente von Schüler*innenhand bewundern. Die Klassen 8C1 und 8C2 erstellten innerhalb von jeweils nur einer Projektwoche eine neue Sitzplatzgruppe, bemalten eine zuvor schmucklose Betonwand nach einer eigenen kreativen Idee, legten einen weiteren Kiesweg an und verschönerten den Schulgarten.



Seit fast 20 Jahren belebt und verschönert das Projekt „Bauhütte“, dessen Organisation in der Verantwortung von Orientierungsstufenleiter Nicki Mayerhöffer liegt, den Schulhof.
„Wir haben auf der einen Seite im Bereich des Handwerks in den letzten Jahren zunehmend Lehrstellen nicht besetzen können. Auf der anderen Seite sind die Verdienstmöglichkeiten und die Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich des Handwerks exzellent. Zugleich sind die Abbruchraten beim Besuch der weiterführenden Schulen nach dem Realschulabschluss sehr hoch. Ein weiterer Schulbesuch scheint für viele Schüler*innen also nicht der geeignete Weg zu sein. Daher ist es mir und uns im Team ‚Berufsorientierung‘ ein großes Anliegen, Schüler*innen für das Handwerk zu begeistern und einen möglichst frühen Einstieg in eine Berufsausbildung anzubahnen. Die Bauhütten sind hier ein wichtiger Baustein.“, erläutert Nicki Mayerhöffer.


Das Projekt “Bauhütte“ wird durch eine Kooperation mit der WerkStattSchule (e.V.) möglich, die sowohl die Planung und Durchführung der Projekte durch die Schüler*innen begleitet als auch das passende Personal stellt. Es handelt sich meistens um Arbeitspädagog*innen, die über ein breitgefächertes, praxisnahes Wissen verfügen. Die WerkStattSchule arbeitet nicht gewinnorientiert. Das soziale Engagement steht im Mittelpunkt ihrer Konzeption, beispielsweise im Rahmen der integrativ gestalteten Helferausbildung, die man dort absolvieren kann.
Die Finanzierung der Bauhüttenprojekte wird zur Hälfte von der Arbeitsagentur gewährleistet. Den Rest stemmt die Schule selbst. Einen großen Anteil der Kosten macht die Materialbeschaffung aus, aber auch die Personalkosten der WerkStattSchule werden finanziert.
Die Bauhütte vereint Arbeitsfelder des klassischen Handwerks mit gestalterischen Elementen. Hierbei kommen Fundamentarbeiten, Betongießen, Mosaik-, Holz-, Sandsteinbearbeitung sowie Wandgestaltung oder Schnitztechnik zum Tragen. Das Portfolio wurde immer wieder erweitert.
Im Lauf der Zeit kamen durch die Bauhüttenprojekte unterschiedliche Sitzgelegenheiten und Holzbänke in den Aufenthaltsbereichen, künstlerische Objekte oder der Steg am Teich im Schulgarten zustande.

Zusammen mit den Mitarbeiter*innen verwirklichen die Schüler*innen ein größeres Projekt, das auf ihre eigenen Interessen und die Bedürfnisse der Schule zugeschnitten ist. Die Planung des Projekts findet in der Schule zusammen mit der Projektleitung statt und verfolgt einen langfristigen Mehrwert für die Schule und die Schüler*innen. Von der Ideenentwicklung über die Recherche bis hin zum Modellbau wird das Projektformat mit den Schüler*innen ausgearbeitet.
Die Bauhütte fördert kreative und handwerkliche Talente, gibt einen tief gehenden Einblick in mehrere Berufsfelder und stärkt das Selbstvertrauen der Schüler*innen, die in Teamwork eigene Ideen realisieren, Knowhow über Maschinen, Werkzeuge und Arbeitstechniken erlernen sowie im Rahmen des Projekts die Erfahrung machen, wie der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe wächst.

Nun stehen erneut wunderbare Bau- und Kunstwerke im Schulgarten und auf dem Schulhof zur Nutzung und zum Genießen bereit. Es fehlt nur noch ihre Einweihung durch die Schulgemeinschaft.