Müllsammeln auf der Neckarwiese

18 Schüler*innen der Klasse 10B2 sowie ein freiwilliger Mitschüler aus der Parallelklasse haben am Mittwoch, den 5. Juli, von 8.15 Uhr bis 10.15 Uhr die Heidelberger Neckarwiese von Müll befreit. Dem strömenden Regen zum Trotz fand sich die Klasse, ausgestattet mit der Ausrüstung der Heidelberger Stadtreinigung, pünktlich zum ausgemachten Zeitpunkt auf der Neckarwiese ein.

Die Klasse ist der Meinung, dass Jugendliche „nicht nur feiern, sondern auch noch an die Menschen vor Ort an den Tagen danach denken“ sollten. Um ein Zeichen zu setzen, wurde allerhand von der Wiese und den Wegen aufgesammelt und anschließend entsorgt.

„Die Klasse 10B2 besteht überwiegend aus Heidelberger Jugendlichen, die oft und gerne an die Neckarwiese gehen, unter anderem auch aus Mangel an attraktiven Alternativen. Viele äußern schon lange Unmut über die Zustände dort, haben allerdings keine passenden Ausweichmöglichkeiten“, erklärt Lehrer Jürgen Cromer, der zusammen mit Klassenlehrerin Katrin Jörger die Klasse leitet.

„In den vergangenen Jahren wurden in der KL-AG und im Rahmen des Unterrichts in Fächern wie Gemeinschaftskunde und Englisch immer wieder Gemeinschaftssinn, gesellschaftliche Verantwortung und die eigene aktive Lebensgestaltung thematisiert. Genau da möchten wir ansetzen. Wir finden es, ebenso wie die Klasse selbst, wichtig zu zeigen, dass Jugendliche nicht per se nur Teil der Problematik sind, sondern selbst nach Lösungen suchen, mit offenen Augen durchs Leben gehen und anpacken, um ein gutes Umfeld für das eigene Leben zu schaffen“, so Projektbegleiter Cromer.

Dass die Verschmutzung der Neckarwiese weder von selbst entsteht, noch sich von selbst auflöst, mag banal klingen. Die Erfahrung zu machen, dass die von Menschen gemachten Probleme zu lösen sind, findet Klassenlehrer Jürgen Cromer entscheidend. „Deshalb haben wir auch Kontakt zur Straßenreinigung aufgenommen, die uns mit Putzutensilien unterstützt hat. So bekommen die Jugendlichen einen Einblick in den Knochenjob weniger, damit täglich viele entspannen können“, erläutert er.

Das Engagement und die Motivation der Klasse wurden mit baldigem Sonnenschein sowie mit viel Zuspruch zahlreicher Passantinnen und Passanten belohnt. Viele sprachen die Schüler*innen auf das Projekt an. Es ergaben sich immer wieder nette, dankbare und aufmunternde Gespräche zwischen den Jugendlichen und Mitmenschen jeglichen Alters: Insgesamt eine gelungene Aktion, die auch Einblicke in die wertvolle Arbeit der Straßenreinigung vermittelte und großen Respekt dafür hervorrief.

Text: Iunia Ionescu

Fotos: Jürgen Cromer